Jubiläumsbaum zu Ehren 850 Jahre Kanzach
Gelungene Naturschutz-Zusammenarbeit der Gemeinde Kanzach mit dem NABU
Kanzach –
Die beiden Kanzacher Bürger Christoph Kopf und Merlin Schubert haben als naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahme das Biotop am Blindsee-Weg aufgebaut. Hier hatten sie bereits eine typisch oberschwäbische Streuobstwiese angelegt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Klaus Schultheiß wurde nun am 20. November eine naturschutzbiologische Aufwertung vorgenommen. Hierzu wurden 50 einheimische Wildsträucher neu gepflanzt, zwei Obstbäume nachgepflanzt, die Benjes-Hecke neu gerichtet sowie Nistkästen für Vögel angebracht. Bei den zwei Apfelbäumen handelt es sich um die Biberacher Landkreissorte „Jakob Fischer“ und um Krügers Dickstiel.
Bei den Wildsträuchern wurden folgende ökologisch wertvolle Arten verwendet: Hunds-Rose, Echter Kreuzdorn, Schlehdorn, Gewöhnlicher Liguster, Roter Hartriegel und Wolliger Schneeball. Der Schlehdorn ist zum Beispiel Futterlieferant für 137 Insektenarten, so auch für den prächtigen und sehr seltenen Segelfalter. Seine Früchte verzehren 20 Vogelarten und zwölf Säugetierarten. Von den Blättern des Ligusters leben die Raupen des Ligusterschwärmers, weiterhin liefert er Beeren für 21 Vogelarten.
Darüber hinaus wurde ein Walnussbaum bei der Kirche als Jubiläumsgeschenk der NABU-Gruppe Bad Buchau-Federsee an die Gemeinde Kanzach gepflanzt. Der NABU-Vorsitzende Siegfried Frosdorfer bedankte sich bei allen, die mitgewirkt haben. So bei allen Kanzacher Bürgern, stellvertretend bei Christoph Kopf, Merlin Schubert, Walter Blum sowie bei seinen erfahrenen Naturschützern Bernhard Florchinger Moosburg und Dietmar Mayer, Reichenbach.
Gemäß § 22 des baden-württembergischen Biotopstärkungsgesetzes ist es Ziel bis zum Jahr 2030 auf mindestens 15 % der Offenlandfläche den Biotopverbund auszubauen. „Die Gemeinde Kanzach hat hierzu schon einen kleinen, aber feinen Beitrag geleistet,“ so Frosdorfer.