NABU Bad Buchau: Frosdorfer bleibt Vorsitzender, Schmalfuß wird Stellvertreter

Mehr als 300 Arbeitsstunden für die Natur geleistet

Foto (privat): Der neu gewählte Vorstand des NABU Bad Buchau-Federsee
Foto (privat): Der neu gewählte Vorstand des NABU Bad Buchau-Federsee

 

Bad Buchau – Vor kurzem hielt der NABU Bad Buchau-Federsee seine diesjährige Mitgliederversammlung ab. Als Einstieg trug Sieglinde Frank ihr schwäbisches Mundartgedicht „Kuckuck“ vor.

 

In seinem Grundsatzreferat ging der NABU-Vorsitzende Siegfried Frosdorfer auf folgende Themenbereiche ein: Landwirtschaft, bleifreie Munition für die Jagd und Fracking. Es ist ganz klar, dass die Landwirtschaft die Unterstützung der Gesellschaft verdient, weil sie gesunde Lebensmittel für uns alle erzeugen muss. Diese Unterstützung muss sich freilich an ökologischen Leistungen orientieren. Dazu sind vor allem ökologische Vorrangflächen zum Beispiel Hecken, Feldraine, Ackerrandstreifen, Tümpel, Teiche und andere Kleingewässer auf mindestens 7 bis 10 % der Betriebsflächen zu erhalten oder zu schaffen. Dauergrünland ist zu erhalten. Eine Mindest-Fruchtfolge muss eingehalten werden. Die Subventionierung des Maisanbaues für sogenannte Biogasanlagen ist auf null zurückzuführen.

 

Blei ist die Haupttodesursache von Seeadlern und gefährdet zahlreiche andere Tiere. Auch für den Menschen ist das Schwermetall gefährlich, es schädigt das Nervensystem und die Nieren und wird als krebserregend eingestuft. Die Politik muss endlich handeln und bleihaltige Munition verbieten. Auch die Jäger sollten aus eigenem Interesse und zum Schutz der Verbraucher nur noch bleifreie Munition verwenden, welche nachweislich genauso wirksam und sicher ist.

 

Der NABU Bad Buchau lobt ausdrücklich die einstimmige Resolution der Stadt Bad Schussenried sowie des Biberacher Kreisrates gegen das Fracking. Der NABU fordert die Bundesregierung und den Bundestag auf, das Fracking auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland gänzlich zu verbieten. In Deutschland muss die Energiegewinnung in Richtung Sonnen- und Windenergie effektiv und möglichst umweltverträglich vorangebracht werden. Insbesondere die Solaranlagen müssen dabei dezentral auf öffentliche und private Dächer in Städten und Gemeinden und nicht in der freien Landschaft platziert werden.

 

Die wichtigsten praktischen, naturschützerischen Tätigkeiten im Jahre 2012, wobei mehr als 300 Arbeitsstunden aufgewendet wurden, waren beispielsweise: Das von Franz Mertens in Seekirch gebaute Storchennest, welches durch die EnBW aufgestellt wurde. Die Landschaftspflege in der Iltishalde zur Neophytenbekämpfung und Beseitigung des Weidenaufwuchses, um die Laichstätte für Bergmolche, Kreuzkröten und Gelbbauchunken zu erhalten. Die Maßnahmen zur Besucherlenkung an der Donau Hundersingen-Binzwangen und schließlich die vogelkundlichen Bestandsaufnahmen am Federsee und an der Donau.

 

Im Anschluss an den Jahresbericht erfolgten die Neuwahlen des Vorstandes. Diese brachten folgende Ergebnisse: Siegfried Frosdorfer bleibt Vorsitzender. Sein bisheriger Stellvertreter, Heribert Locher, scheidet aus eigenem Wunsch aus dem Ehrenamt aus. Für ihn wird Dr. Helmut Schmalfuß als Nachfolger gewählt. Susanne Locher bleibt Kassenwartin. Als Beisitzer (Ortsvertreter) wählte die Mitgliederversammlung Bernhard Florchinger, Alfons Braig, Franz Mertens, Margarete Sailer und Susanne Schosser. Kassenprüfer werden Kerstin Wernicke und Dr. Herbert Schneider.

 

Der NABU Landesverband Baden-Württemberg zeichnete für ihre jahrzehntelangen Verdienste für den Natur- und Umweltschutz Heribert Locher mit der bronzenen und Siegfried Frosdorfer mit der goldenen Ehrennadel aus.

 

Zum Abschluss referierte Jörg Lange-Eichholz mit eindrucksvollen Bildern über die Lage der Natur im Landkreis Biberach.