Foto (B. Frosdorfer): Der für zwei Jahre neu gewählte Vorstand (von links): Susanne Schosser, Dr. Herbert Schneider, Gerti Potschien-Roth, Siegfried Frosdorfer, Susanne Locher und Bernhard Florchinger.
Foto (B. Frosdorfer): Der für zwei Jahre neu gewählte Vorstand (von links): Susanne Schosser, Dr. Herbert Schneider, Gerti Potschien-Roth, Siegfried Frosdorfer, Susanne Locher und Bernhard Florchinger.

NABU Bad Buchau-Federsee: Mitgliederversammlung 2019

Jeder Bürger muss mehr für den Natur-und Umweltschutz tun

Am 28. März 2019 hielt der NABU Bad Buchau-Federsee seine diesjährige Mitgliederversammlung mit Neuwahlen in der Grafen-Pils-Stube ab. Die Neuwahlen brachten folgende Ergebnisse: Vorsitzender Siegfried Frosdorfer, Stellvertreterin Gerti Potschien-Roth, Kassenwartin Susanne Locher. Beisitzer: Dr. Herbert Schneider, Bernhard Florchinger und Susanne Schosser. Der bisherige Stellvertretende Vorsitzende Dr. Helmut Schmalfuß kandidierte nicht mehr und wurde mit viel Dank aus seinem Ehrenamt entlassen.
Die NABU-Ortsgruppe hat zur Zeit 461 Mitglieder, wobei die Mitgliederzahlen in den letzten Jahren ständig zunahmen. Den NABU Buchau gibt es seit 1903. Zu Beginn der Veranstaltung wurde Susanne Schosser eine besondere Ehrung für jahrzehntelange tatkräftige Naturschutzarbeit namentlich auch im Fledermausschutz zuteil.
In seinem Rechenschaftsbericht ging der alte und neue Vorsitzende Siegfried Frosdorfer insbesondere auch auf den dramatischen Rückgang der Insekten, vor allem auch der Wildbienen, ein. Er stellte die Fakten klar. In Deutschland sind: 41 % der Schmetterlinge ausgestorben oder bestandsgefährdet. Bei Wildbienen sind mehr als die Hälfte der 561 Arten in ihrem Bestand bedroht. Die Biomasse der Fluginsekten ist seit 1989 mancherorts um 80% zurückgegangen. Die Diagnose ist gesichert, nur die Therapie ist mangelhaft. Wichtig sei vor allem auch, was jeder einzelne auf seinem Grundstück machen kann. Für eine möglichst große Vielfalt an Blüten muss gesorgt werden, von  Laubbäumen insbesondere Obstbäumen über Wildsträucher bis hin zu Kräutern  und Wildblumen. Sowie allgemein müssen Biotope für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt erhalten und geschaffen werden. Hierbei sei das Verhalten der NABU-Mitglieder beispielhaft. Die anderen müssten es nur nachmachen. „Hätten alle so viel für die Natur und Umwelt geleistet wie wir, so wäre es nicht ganz so schlimm geworden.“ Frosdorfer selber engagiert sich seit über 40 Jahren im ehrenamtlichen Naturschutz. Schon 1976 leitete er vogelkundliche Führungen an den Federsee anlässlich der historischen Pfingsttage des Deutschen Bundes für Vogelschutz und ist mittlerweile der dienstälteste, ehrenamtliche Naturführer am Federsee.
In seiner Präsentation erklärte Diplombiologe Jörg Lange-Eichholz wissenschaftlich genau die neuesten Forschungsergebnisse zur Lage der Insekten. Und am Schluss kam klar zum Ausdruck, dass neben den Gemeinderatswahlen vor allem die Europawahl im Mai von allerwichtigster Bedeutung für Mensch und Natur sei.