Naturgeschichte des Federsees – Kurzzusammenfassung

 

          Geografische Lage:

 

-        Donau-Ablach-Platten, von Gletschern der Risseiszeit überfahrenes Altmoränegebiet.

 

-        50 km nördlich des Bodensees, 10 km bis zum Donautal.

 

-        Wasserspiegel 578 m NN.

 

Geologie:

 

-        Emporwölbung und Faltung der Alpen im Tertiär, am Nordrand langestrecktes Senkungsgebiet → Abtragungsschutt aus den Alpen als Molasse mehr als 100 m Mächtigkeit (Molassezone).

 

-        Federseebecken im Pleistozän durch die eiszeitlichen Gletscher aus den Molasseschichten herausgehobelt, Bussen (767 m NN) Nunatak (Inuit: „einsame Spitze“).

 

-        Beim Rückzug der Gletscher 100 m tiefes Becken mit Sedimentschicht (vor allem Kiese und Tone) aufgefüllt. Zurück blieb wie vor der Risseiszeit ein nach Süden entwässerndes Tal (= „Urschussental“).

 

-        Die große Endmoräne des Hauptvorstoßes der letzten Eiszeit (Würm), z.B. nördlich von Bad Schussenried, riegelte das Federseegebiet nach Süden ab: Eisrandstausee.

 

Hydrologie:

 

Während der Eiszeit Überlauf beim heutigen Vollochhof an der Kanzach sowie nördlich von Moosburg über die Miesach. Teile des südlichen Rieds entwässerten über den Federbach (nicht identisch mit dem heutigen südlichen Hauptentwässerungsgraben) nach Osten zur Riss. Unterirdisch entwässert das südliche Federseebecken auch zur Schussen und mithin zum Rhein. → Teil der europäischen Hauptwasserscheide zwischen Nordsee/Atlantik und Schwarzem Meer/Mittelmeer.

 

Geschichte:

 

-        Nach der Würmeiszeit, vor etwa 11000 Jahren, Fläche 30 km2 = 3000 ha → seither Verlandung auf natürliche Weise.

 

-        1787/88: Erste Seefällung durch Vertiefung des natürlichen Abflusses, der Kanzach. Seespiegel wurde um etwa 85 cm abgesenkt.

 

-        1808/09: Zweite Seefällung, Kanzach wurde begradigt, weiter Absenkung um 1,15 m.

 

-        Hoffnung auf nutzbares, ackerfähiges Land wurde enttäuscht. Boden blieb viel zu nass → lediglich Streuwiesennutzung.

 

Klimaverschlechterung im gesamten Federseebecken, keine temperaturausgleichende Wirkung des Wasserkörpers mehr → häufige

 

Bodenfröste im Juni bis zu –5° C.