Mitgliederversammlung im Zeichen des Stieglitz

Charaktervogel bunter Landschaften

Der NABU Bad Buchau war auch 2015 wieder sehr aktiv für den Schutz von Natur und Landschaft in der Federseeregion. Davon profitieren bereits seit vielen Jahren Tierarten wie der Stieglitz, Vogel des Jahres 2016. Auf der Mitgliederversammlung im Gasthaus Kreuz konnte Vorsitzender Siegfried Frosdorfer eine erfolgreiche Bilanz zahlreicher Aktivitäten ziehen.

 

"Wir schaffen schon immer bunte Meter für den Stieglitz, indem wir uns um die Gestaltung geeigneter Lebensräume in der Feldflur mit Blühstreifen, Buntbrachen, Wildstrauchhecken mit krautigen Säumen, Streuobstwiesen, Tümpel und Teiche oder Kiesgrubenbiotope kümmern", hob Frosdorfer in seinem Jahresbericht hervor. Sehr viele Wildstrauchhecken im Federseegebiet gehen auf die Pflanzmaßnahmen des NABU zurück. In Betzenweiler gestalten die aktiven Naturschützer bereits seit über 30 Jahren ein Stieglitzbiotop. Seit fünf Jahren betreut der NABU die Kiesgrube Iltishalde für die Stadt Bad Buchau, Auch im Oktober 2015 fand hier ein großer Arbeitseinsatz zur Bekämpfung von Neophyten wie Japanischer Staudenknöterich, Kanadische Goldrute und Robinie statt. Im März kontrollierte der NABU zahlreiche Nistkästen in und um Bad Buchau. Im November bildete die Montage eines Storchennestes auf dem Kirchendach den krönenden Abschluss der Aktion Pro Storch Betzenweiler. Siegfried Frosdorfer: " Neben unseren Arbeitseinsätzen hatten wir das ganze Jahr über wieder die Vogelbestände am Federsee, an den Schwarzachtal -Baggerseen sowie an der Donau Hundersingen-Binzwangen im Blick."

 

"Wir konnten im vergangenen Jahr wieder sehr viel für die oberschwäbische Natur erreichen, betonte Frosdorfer, die anhaltende Zerstörung der Kulturlandschaft durch den immensen Flächenverbrauch macht uns jedoch weiter große Sorgen."

 

Täglich werden in Baden-Württemberg sechs bis sieben Hektar Fläche verbraucht – für Neubaugebiete, Gewerbegebiete und übertriebenen Straßenbau. Die bäuerliche Kulturlandschaft ist mittlerweile fast nicht mehr vorhanden und die biologische Vielfalt an Tieren und Pflanzen ist in der ausgeräumten Agrarlandschaft sehr stark zurückgegangen.

 

Siegfried Frosdorfer: " Es kann so nicht jahrelang und jahrzehntelang weitergehen. Diese Flächenzerstörung muss endlich erheblich zurückgeführt werden".

 

Neben der Arbeit für die Natur, so Frosdorfer, sei bei verschiedenen Reisen und Ausflügen auch der gesellige Naturgenuss nicht zu kurz gekommen. Vom 21. bis 28. April 2015 brachen die Naturschützer unter fachkundiger Leitung von Helmut Schmalfuß zu einer naturkundlichen Erlebnisreise nach Nordostgriechenland auf. Die NABU-Mitglieder besuchten den fischreichen Kerkini-See mit seiner großen Kolonie an Krauskopfpelikanen. Am griechisch-türkischen Grenzfluss mit dem Wald von Dadia waren Mönch-, Gänse- und Schmutzgeier zu beobachten. Bei Keramoti zeigten sich die hübschen, in Europa äußerst seltenen Spornkiebitze. Rolf Schmitt stellte den Daheimgebliebenen zum Abschluss des Abends vielfältige Naturimpressionen in einem Bildervortrag vor. Im Juni fand ein Tagesausflug in die Garchinger Heide nördlich von München und nach Freising in den Weihenstephaner Garten statt, im September ging es in den Nationalpark Nordschwarzwald.

 

Weitere Informationen zum Vogel des Jahres gibt es hier.